15. Juli 2008
So, nun ist es ganz offiziell: Wir sind jetzt anerkannter Biobetrieb. Für Honig und Imkerei erhielten wir heute 2 Zertifikate. Sie bescheinigen, dass wir die EU- und die Bioland-Richtlinie für ökologische Imkerei einhalten. Seit Beginn der Umstellung im vergangenen April sind über 1 Jahr vergangen. Das ist recht schnell. Die allgemeine Landwirtschaft hat einen Umstellungszeitraum von 3 Jahren.
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12. Juli 2008
So viele Besucher hatten wir noch nie auf einmal. 100 Imker aus Vorarlberg wollten wissen, wie es sich in Berlin imkert. Imker betrachten eine Imkerei mit ganz anderen Augen als andere Besucher und so beantworteten wir viele Fragen rund um Trachtsituation, Bienengesundheit und Vermarktung.
Interessant: Ein Bio-Imker aus Österreich berichtete, dass dort die Bienen zwischen Deckel und Oberträgern mit feingewebten Leinentüchern abgedeckt werden, während hierzulande Folie genutzt wird. Erfahrungsaustausch ist die billigste Form der Weiterbildung.

Wie machen es die Kollegen? 100 Imker aus Vorarlberg fanden Antworten in unserer Imkerei.
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11. Juli 2008
Am Autobahnkreuz Funkturm ist in diesen Monaten Dauerstau. Der Verkehr rollt im Schritttempo. Rechts von mir fährt ein weißer Lieferwagen. Der Fahrer gibt Zeichen, dass ich das Fenster herunterkurbeln soll. Meistens ist das kein gutes Zeichen, doch heute ist es anders. Er wolle sich meine Telefonnummer aufschreiben. Das muss er nicht, denn Visitenkarten habe ich immer greifbar. Also fahren wir unsere Autos ganz nah aneinander und ich reiche ihm die Karte durchs Fenster.
Nachher ruft er an, gibt sich als Obsthändler zu erkennen, der dringend guten Honig möglichst aus Berlin für seine Verkaufsstände sucht. Dafür gibt’s uns ja.
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9. Juli 2008
Heute kommt Post von unserem Regierenden Bürgermeister. Er dankt uns für unser Engagement im Rahmen der Initiative „sei Berlin“. Es gibt auch etwas Handfestes: eine goldene Medaille und eine Gutscheinkarte für einen schönen Abend mit einer Person unserer Wahl. Und im Januar gibt’s dann noch einen Händedruck im Rahmen eines Empfangs an. Wirklich nett!

Post von Wowi mit Ehrenmedaille für uns als Botschafter des grünen Berlins.
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7. Juli 2008
Heute spricht mich eine Nachbarin und treue Kundin an: „Herr Kohfink, was ist denn dieses Jahr mit Ihren Bienen los. Die hingen noch gar nicht bei uns am Baum!“ Tatsächlich, dieses Jahr sind wir ganz ohne Schwärme ausgekommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich endlich begriffen habe, wie Schwarmverhinderung funktioniert.
Vielleicht lag es auch nur an der langen Warmphase während der Schwarmzeit. Wir haben nämlich auch keinen fremden Schwarm eingefangen.
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6. Juli 2008
Ja was eigentlich? Das fragen uns jetzt unsere Kunden. Daher stellen wir unseren diesjährigen Tag der offenen Tür am 26. Juli 2008 von 10.00 bis 18.00 Uhr unter dieses Motto.
Es gibt Antworten auf folgende Fragen:
- Welche Pflanzen befliegen Bio-Bienen, wo sammeln sie Nektar und wie arbeiten sie ihn zu Bio-Honig um?
- Wie verhindern Bio-Imker, dass ihre Bienen auf Gen-Pflanzen fliegen?
- Wie wohnen Bio-Bienen?
- Wie erhalten Bio-Imker ihre Bienen gesund?
- Wie vermeiden Bio-Imker Rückstände im Honig?
- Was füttern Bio-Imker ihren Bienen?
- Wie schmeckt Bio-Honig aus Berlin und Brandenburg?
Willkommen sind alle Blog-Leser, Honigliebhaber und an der Bienenhaltung Interessierte.
Sie finden unsere Imkerei in der Pflanzgartenstraße 37 in 12555 Berlin. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen Sie uns per S-Bahn (Linie 3, Haltestelle: Bahnhof Köpenick) und per Straßenbahn (Linie 62, Richtung Mahlsdorf, Haltestelle: Unter den Birken). Weitere Infos: 030/65 26 07 87.
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3. Juli 2008
Jetzt steht der Buchweizen ca. 60 cm hoch und blüht schön weiß. Die Luft ist geschwängert mit dem besonderen Duft dieser Pflanze. Genauso riecht es dann auch aus dem Glas. Am Feld sind kleine Nischen, die ideal zum Abstellen der Völker sind. In jede Nische passen 12 Völker. Das ist sehr praktisch!
In die späten Trachten wandern wir gerne mit unseren Ablegern. In den ersten Wochen hinken sie noch dem Honigertrag der Wirtschaftsvölker hinterher. Aber nach 6 Wochen ist fast kein Unterschied mehr bemerkbar. Behielten wir die Ableger am Heimatstand, müssten wir sie füttern. So aber versorgen sie sich selbst.

Jetzt sieht der Buchweizen schon ganz anders aus als vor einem Monat.

Nun haben diese Ableger 6 Wochen Zeit, sich kräftig zu entwickeln.
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2. Juli 2008
Jetzt erreichen uns wieder täglich Anrufe von Berlinern, die in kugeligen Papiernestern wohnende „Bienen“ unterm Dach haben und sie gerne loswerden möchten. Sorry, liebe Mitbürger, das sind ganz sicher keine Bienen sondern Wespen! Bienen wohnen nicht unter Dächern und bauen keine frei hängenden Nester aus Papier. Unserer Honigbienen wohnen in Hohlräumen und bauen vertikale Waben aus Wachs.
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27. Juni 2008
Viele Imker sind sehr, sehr sparsam. Das hängt wahrscheinlich mit 2 Faktoren zusammen.
- Dem Alter. Der Altersdurchschnitt liegt irgendwo in den 60ern. Ein mir bekannter Steuerberater prägte einmal den Spruch: „Irgendwann im Leben eines Mannes besiegt der Spartrieb den Sexualtrieb.“
- Dem Imkerdasein an sich. Meine erste Spardose hatte die Form eines Bienenkorbes und so wurden vermutlich viele Imker sozialisiert.
2 Erlebnisse der letzten Tage haben mir wieder einmal gezeigt, wie sparsam Imker wirklich sind.
- Bei der Auflösung eines Bienenstandes: Da staunte ich nicht schlecht, aus was ein Imker alles Rähmchen bauen kann: aus Obstkisten, Zierleisten und sogar beschichteten Spanplatten. Und wenn das Brettchen für ein Seitenteil zu kurz ist, wird es eben mit einer Schwalbenschwanzverbindung verlängert.
- Beim Verkauf eines Imkereigeräts aus Edelstahl: Der Käufer schickte das auf dem Postweg verbeulte Stück an mich zurück. Ich bot ihm an, es ausbeulen zu lassen. Doch er will es nun doch – aber eben mit einem Preisnachlass.
Ich könnte so nicht arbeiten. Ich würde mich jeden Tag über das Rähmchenchaos und die Beulen ärgern.
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23. Juni 2008
Heute holten die Guckimker ihre 2 Kunstschwärme ab (siehe Eintrag vom 24.Mai). Die Bienen werden jetzt in die Kiste aus Ahornbrettern eingeschlagen und sollen dann zur Freude ihrer Halter im Garten herumfliegen und zwar weitestgehend ohne Pflege.
Als ich eine Schwarmkiste in den Kofferraum des Autos stelle, fallen mir mehrere Gläser Billighonig („Imkergold“ oder so ähnlich) auf. Auf Nachfrage sagen mir meine Kunden, dass darin Kräuter eingelegt und die Bienen dann anschließend gefüttert werden sollen.
Meine Reaktion: „Nur nicht! Auf gar keinen Fall!“ Ich weise sie eindringlich auf die Gefahr von Faulbrut durch Importhonig hin. Sie nehmen dann als Ersatz etwas von meinem guten Bio-Akazienhonig aus Berlin und einen Karton Zuckersirup mit.
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16. Juni 2008
Ein Messe- oder Marktstand funktioniert normalerweise wie ein klassisches Bediengeschäft. Der Kunde sagt, was er will und bekommt die Ware eingetütet über die Theke gereicht. Das versteht nicht jeder, besonders wenn es ringsum Äpfel mit EDEKA-Logo oder Kugelschreiber des Grünen Punktes für umsonst gibt. Sie wie heute beim Sommerfest eines Spitzenverbandes.
Da marschiert ein Besucher hinter meine Theke und holt sich aus den dort abgestellten Kisten seelenruhig ein 125g-Gläschen nach dem anderen und lässt es in seine Tüte fallen. Wir vom Standteam stehen direkt daneben und staunen nicht schlecht. Nach 4 Gläschen meint er: „Ich nehme mir das einfach so weg, ok?“ Ich meine: „Nur zu. Sie sind jetzt bei 9 Euro.“ Er: „Da muss ich meine Frau suchen. Sie hat Geld dabei. Ich lege das zurück und komme dann gleich wieder.“ Das war um 20.30 Uhr.
Um 0.30 Uhr haben wir abgebaut. Er hatte seine Frau bis dahin noch nicht gefunden.
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13. Juni 2008
Ein Schaukasten mit lebenden Bienen hinter Glas ist eine Attraktion für alle Besucher unserer Imkerei. Heute haben wir ihn neu besetzt. 1 Brutwabe und eine Honigwabe passen rein. Aber so ein Schaukasten ist auch für den Imker faszinierend. Und so beobachte ich mit Freude, wie sich die Bienen auf den Käfig mit ihrer neuen Herrscherin stürzen und sich durch den Zuckerteigverschluss zu ihr durchfressen.

Ich bin eine Königin! Holt mich hier raus!
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11. Juni 2008
Das Winterfutter ist mit Abstand der teuerste Buchungsposten im Jahr. In einer E-Mail vom zentralen Bioland-Einkauf wurde schon angekündigt, dass in dieser Woche das Geld weg sein wird. Heute kommt nun das bestellte Futter. Weil wir uns mit der Bestellung beeilt haben, müssen wir dieses Jahr nicht wieder Rohrzucker aus fernen Weltgegenden auflösen, sondern können den praktischen Sirup der Firma Südzucker verwenden.

Hier wird die Füllung für hungrige Bienenmägen abgeladen: Zuckersirup für den Winter.
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9. Juni 2008
Der Spargelbauer bewässert seine Kulturen mit riesigen Wasserkanonen. Daher liegen auf dem Feld Wasserleitungen. Beim Anwandern schaue ich mir die Leitungen an und frage mich, ob ich die wohl überfahren kann. Nachdem zahlreiche Reifenspuren die Leitung zu überqueren scheinen, wage ich es auch. Der volle Anhänger passiert die Rohre noch problemlos. Auf der Rückfahrt bleibe ich aber hängen und zerreiße eine Rohrleitung. Eine Fontäne schießt hinter meinem Gespann in die Luft. Gleichzeitig lässt der Strahl der Wasserkanone nach und versiegt.
Die Wasserleitung lässt sich reparieren, doch von der Pumpe, die sich selbst abgeschaltet hat, lasse ich lieber meine Finger. Dumm gelaufen!
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6. Juni 2008
Wie stellen wir uns Kinder vor, deren Mütter bei der Bundesärztekammer in Berlin arbeiten? Wohlerzogen und brav! Da passt der Name ihrer Kita „Lausbuben“ nicht richtig, zumal bei der heutigen Kindergruppe jede Menge Mädchen mit dabei waren.
Die Kinder durften beim Honigernten und Schleudern helfen. Anschließend bekam jeder im mitgebrachten Glas etwas Honig mit. Bei einem Kind rochs gewaltig nach Zwiebeln aus dem Glas. Das Etikett „Perlzwiebeln“ klebte noch dran. Da halfen wir gern mit einem Glas aus, denn so würde nachher auch der Honig riechen.
Zum Abschluss der Imkerei-Besichtigung haben Sie uns ein Lied gesungen und zwar „Der Frühling hat sich eingestellt“ von Hoffmann v. Fallersleben. Bei der Kita „Lausbuben“ wird offensichtlich Wert auf klassische Bildung gelegt. Lobenswert!

Hier fliegt der Honig aus den Waben und hinterher dürfen alle etwas davon mitnehmen.
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